AUSSTELLUNGEN
WUNDERKAMMER BIBEL
Bibelhaus Dresden 2024
Kuratoren: Simona Mielich, Martin Teubner, Michael Seimer, Christian Herberg, Claudia Richter, Manuela Weinhold, Ausstellungsdesign und Spieleentwicklung: Klemens Kühn, Illustrationen und Exponate: Ida Michel, Theatermalerei: Paula Kummer, Lucy Voss, Alexandra Bausewein, Audio-Geschichten: Luka Maria Lund, Grafik: Anne Konstanze Lahr, Ausstellungsbau: Tischlerei Suschke
In der WUNDERKAMMER BIBEL können Kinder, Jugendliche und Familien sechs ausgesuchte Bibelgeschichten in assoziativer und spielerischer Form neu entdecken. In 171 Fächern eines Regalsystems sind vielfältige moderne Ansätze zu entdecken, was historische Bibelgeschichten mit unserem alltäglichen Leben und gesellschaftlichen Fragen zu tun haben. Wie beim Lesen der biblischen Geschichten werden die Besucherinnen in unserer Ausstellung auf vielen Ebenen angesprochen: in Bildern, in Texten, in Hörstationen, mit Spielen und vielen Fragen zu unserer komplizierten Welt.
Wunderkammern - Vorläufer der heutigen Museen - entstehen in Europa im 16. Jahrhundert. Königs, Fürsten und wohlhabende Bürger richten sich eigene Räume mit Kabinettschränken ein, in denen sie Schätze aus allen Erdteilen aufbewahren uns als Statussymbole und Zeugnis ihrer Wissbegierde zur Schau stellen.
Zusammengetragen von Kunstagenten, Händlern und Seefahrern, bearbeitet von den talentiertesten Künstlern, spiegeln sie damals wie heute seltenen Kostbarkeiten das enzyklopädische Universalwissen der Renaissance. Der Wunsch, das Wesen der Dinge zu ergründen, in der Antrieb für die Ordnung und Klassifizierung des göttlichen Universums.
Da ist etwas. Krebs und Emotionen
Berliner Medizinhistorisches Museum in der Charité 2023
Kuratorin: Dr. Anne Schmidt
Ausstellungsdesign: Klemens Kühn
Ausstellungsbau: Büchner Möbel GmbH
Die Ausstellung nähert sich dem Thema aus emotionshistorischer Perspektive und zeichnet nach, wie sich Gefühle und die an sie geknüpften Erwartungen und Moralvorstellungen durch die Auseinandersetzung mit der tödlichen Bedrohung Krebs im Verlauf des 20. Jahrhunderts grundlegend veränderten. Fragen, denen die Ausstellung unter anderem nachgeht, sind: Weshalb vermied die Krebsaufklärung in den 1950er Jahren, Bürgerinnen und Bürger durch das Schüren von Angst zur Krebsvorsorge anzuhalten, während sie dies um 1900 für zielführend hielt? Warum wurden Krebsdiagnosen noch in der Nachkriegszeit Patienten und Patientinnen nicht mitgeteilt? Was hat es mit dem Konzept der "Krebspersönlichkeit" auf sich? Und in welcher Weise haben Entwicklungen in der Krebstherapie Perspektiven auf die Leitkrankheit Krebs, auf das Sterben an, das Leben mit oder das Geheiltwerden von Krebs verändert?
Die Sonderausstellung wird im großen Präparatesaal des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité gezeigt.
TATORT 1522
Das Escapespiel zur Lutherbibel
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt 2022
Die atmosphärischen Rauminszenierungen in Form von fünf Escape-Räumen entstanden in enger Zusammenarbeit eines großen Teams aus Museumsfachleuten, Wissenschaftlern, Schauspielern, Autoren, Spieleexperten, Theatermalern und vieler Kooperationspartnern. Die Leitung der Lutherstiftungen hat einen spannenden Schritt zu einem performativen Ausstellungsformat ermöglicht, dass ein Escape-Spiel mit anspruchsvollen Inhalten verbindet.
Für mich als Gestalter war es eine wunderbare Erfahrung ein geschlossenes Universum mit einer Vielzahl von authentischen Personen am Originalschauplatz neu erfinden zu können. Die Erforschung der Grenzbereiche zwischen Fiktion und historischen Erkenntnissen ist in einem Museum gelungen, dass einen hohen wissenschaftlichen Standart verfolgt. Gleichzeitig unterstreicht ein spielerisches Format, dass gerade eine große Freiheit der Assoziationen dem Besucher einen intensiven Zugang zu einem komplizierten Thema ermöglicht. Eine Intensität die im normalen Museumsalltag nur einer kleinen, meist gebildeten Besuchergruppe vorbehalten ist.
Am Anfang des Projektes habe ich mich mehrfach gefragt, wie man die Räume erzählerisch ausreichend verdichten kann, damit sie die Vorstellungskraft der Besucher mobilisieren. Einer von vielen Schritten behaupte ich, ist ein filmische Technik. Ich stelle mir vor, wie das Psychogramm der Person wäre, die den Raum bewohnt. Zusätzlich erfinde ich kleine Details, die die Person authentisch, modern, widersprüchlich und damit nachvollziehbar macht.
Im Fall des historischen Teams der Bibel-Übersetzer in Wittenberg ist das ein komplizierter Anspruch, weil die Protagonisten auf hohen Sockeln stehen. Die spannenden menschlichen Risse zu finden und zu erfinden, war ein langer Prozess von Versuchen und Irrtümern. Als Kind einer Filmfamilie konnte ich aber dem Projekt eine Denkweise beisteuern, die unter einem Design-Konzept das Geschichten-Erzählen unterstützt.
Ausstellungs-Agentur: molitor GmbH / Ausstellungsdesign: Klemens Kühn / Entwicklungsteam: Dr. Stefan Rhein, Katja Köhler, Andreas Hillger, Tobias Espinosa, Astrid Mühlmann und Mitarbeiter der Lutherstiftungen / Storytelling und Texte: Andreas Hillger, Dr. Stefan Rhein, Dr. Jessica Ammer / Wissenschaftliche Beratung: Wortwerk Wittenberg e.V., Dr. Jessica Ammer, Prof. Dr. Hans-Joachim Solms, Prof. Dr. Gerhard Meiser, Dr. Jörg Weinert / Illustration: Ida Michel, Klemens Kühn / Grafik: Benjamin Dahl / Ausführungsplanung: Yo Cheng-Yu Hsieh / Theatermalerei: Jana Müller / Filmproduktion: Axel Nixdorf, Andreas Hillger, Theater Eisleben / Medientechnik: Jan Rabensdorf, molitor GmbH / Beratung: Alice Museum für Kinder Berlin, Büro für Sinn und Unsinn Halle
Illustrationen für TATORT 1522
Für die Ausstellung TATORT 1522 entstanden zahlreiche Illustrationen, die Teil der Raumkonzeption sind und die Ausstellungsarchitektur unterstützen. Viele Aufgaben und Rätsel wurden im Entstehungsprozess mit den Zeichnungen verknüpft.
BAHNHOF BEBRA MUSEUM
Die Säle des ehemaligen Bahnhofs Bebra besitzen schon in ihrer Grundausstattung mit Rundbogenfenstern zu den Bahnsteigen, sieben Meter Deckenhöhe und alten Kassettendecken eine beeindruckende Atmosphäre eines historischen Bahnhofsgebäudes und vermitteln etwas von dem damaligen Gefühl von Aufbruch, Mobilität und Technikbegeisterung.
Diese Grundsituation erleichtert die Ausstattung der Ausstellungsmodule ganz entscheidend. Die atmosphärischen Räume, die Module und Möbel unterstützen sich gegenseitig und lassen den Besucher in eine andere Welt eintauchen. So benutzen wir viele Möbel und Architektur-Zitate, die so oder ähnlich dort schon einmal vorhanden waren. Oberflächen und Materialbeschaffenheit orientieren sich an Einrichtungen von Bahnhöfen und Wartesälen. Wenige Farbakzente werden durch Exponate, Details in Modellen und Licht gesetzt.
Die Besucher aller Altersgruppen bekommen verschiedene Zugangsmöglichkeiten zu den zeitlich geordneten Themen und werden durch schnell wechselnde Perspektiven überrascht. Zwei große Modelle erlauben eine Art Überblick und Vogelperspektive.
Eine große Wand mit 200 aufgestapelten Koffern verdeutlicht die dramatischen Wendepunkte im Bahnhofsleben mit tausenden Zwangsarbeitern, Umsiedlern und Flüchtlingen. Der Koffer als das wichtigste Reise-Objekt ist auch an anderen Modulen Informationsträger und Exponat in einem. So werden drei Erklär-Filme in Koffer-Monitoren gezeigt, sowie zugehörige persönliche Exponate in Koffern ausgestellt.
Kuratorin: Anne Schmidt
Ausstellungsdesign: Klemens Kühn
Bauherr: Magistrat der Stadt Bebra
Ausstellungsfilme Illustrationen
für das Museum Bahnhof Bebra
Für mehrere Medien-Module entstanden kurze Ausstellungsfilme, die bestimmte Protagonisten mit exemplarischen Geschichten ausführlicher vorstellen. Die Filme sind Zusammenschnitte von Dokumentarmaterial und Illustrationen.
Filmproduktion: astfilm productions Berlin
Regie: Anne Schmidt
Illustrationen: Klemens Kühn
DER MÖNCH WAR'S
Die Mitmachausstellung Zur Nationalen Sonderausstellung
ab 13.05.2017
Augusteum | Lutherstadt Wittenberg
»Der Mönch war's!«, unter diesem Titel lädt die Nationale Sonderausstellung zum Mitmachen zu einer Zeitreise in das Wittenberg des 31. Oktober 1517 ein. Wie leben die Menschen vor 500 Jahren, woran glauben sie und was ist ihnen heilig?
Wir folgen Martin Luthers Weg durch den Tag und die Stadt. Zwischen Kloster, Universität, Markt, Schlosskirche und Stadttor lässt sich Vieles aufspüren. Gleich wem man lauscht - den Mönchen im Refektorium des Klosters, den Studenten im Hörsaal der Universität oder den Bauern an ihren Ständen am Markt - es liegt etwas in der Luft, das alles Dagewesene auf den Kopf stellen wird.
Was dieses »Etwas« ist, erfahren die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher bei ihrem Rundgang durch die Stadt, der früh morgens beginnt und am Abend endet. Sieben, zum Mitmachen einladende Stationen schaffen mittels Klang, Geruch, Bild, Sprache, Musik und Erzählung Momente, die ein vielschichtiges, stimmungsvolles, äußerst menschliches Bild von Martin Luther und den Ereignissen des 31. Oktober 1517 vermitteln. Ein Tag, der die Welt bewegt und verändert.
Jeder Schauplatz fordert eine andere Art der Erschließung. Dabei werden alle Altersgruppen und die verschiedenen Lerntypen angesprochen. Je nach Vorlieben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Thesen stempeln und an die Kirchentür schlagen, sich als Kurfürst verkleiden, mit Geldmünzen Handel auf dem Markt treiben oder auf Postbotenpferden reiten. Spannend erzählt, wird dieser Moment der Weltgeschichte für alle greifbar.
Die Mitmachausstellung »Der Mönch war's!« ergänzt die Nationale Sonderausstellung »Luther! 95 Schätze - 95 Menschen«.
Kuratorin: Catherine Nichols
Ausstellungsdesign: Klemens Kühn
Austellungsfilme: PanFilm
Wissenschaftliche Beratung Mirko Gutjahr, Benjamin Hasselhorn, Stefan Rhein / Bildrecherchen Petra Gröschl, Inga Nake / Ausstellungsplanung molitor GmbH / Videoaufnahmen Felix Landbeck/ Puppenbau Peter Lutz / Puppenspiel Oliver Dassing, Marlis Hirche / Ausstellungsbau Büchner Möbel GmbH / Licht- und Medientechnik Videapolis / Exponat- und Sonderbau Inkubus Netzwerke / Grafikproduktion Fotoreklame Gesellschaft für Werbung FRG mbH
Shine on Me - Wir und die Sonne
Das Deutsche Hygiene-Museum widmet der Sonne eine umfangreiche Sonderausstellung: »Shine on Me - Wir und die Sonne«. Die Präsenta- tion versteht sich als Forschungsreise: In sieben epochen- wie kulturübergreifenden Umrundungen erkundet sie die uralte, stets existenzielle Beziehung des Menschen zur Sonne.
Auf der Forschungsreise, die sich räumlich entfaltet, untersuchen die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher die Sonne: wie wir sie wahr- nehmen, einsetzen und konstruieren - als Gottheit, Orientierung, Symbol und in ihrer Erhabenheit, als Ärztin, Werkzeug, Energielieferant und Stern.
Erstmals in der internationalen Museumslandschaft nimmt sich eine umfangreiche Sonderausstellung vor, das komplexe Geflecht der Son- ne von allen Seiten zu beleuchten. Kunst, Kulturgeschichte und Natur- wissenschaft treten in einen sinnlichen Dialog über das intensive, bereits über dreitausend Jahre währende bewusste Verhältnis der Menschheit zur Sonne. Je besser wir unser Verhältnis zum uns wich- tigsten Himmelskörper verstehen, so die These, desto klarer werden uns unsere Position - und unsere Verantwortung - innerhalb des Son- nensystems und des Kosmos.
Entwicklung von sieben interaktiven Forschungsstationen
In jedem Ausstellungsbereich gibt es eine Forschungsstation, an der Kinder und Erwachsene Gelegenheit haben, den Mysterien der Sonne selbst auf den Grund zu gehen: Kreative können im Bereich »Sonne als Gottheit« einen Sonnengott mit einem Gefährt und speziellen Eigenschaften versehen oder sich in der Abteilung »Sonne als Symbol« kleiden wie der Sonnenkönig Louis XIV.
Zur Sonne als Leuchtkraft, als Arznei, als Energiequelle und als Stern kann an Versuchsmodellen getüftelt werden: Wie ist die Sonne in ihrem Kern beschaffen? Wo tut ihre Strahlung unserem Körper gut und wo schadet sie ihm? Welche Formen von Solarenergie gibt es und wieviel Energie verbraucht ein Haushalt?
Kuratorin: Catherine Nichols
Ausstellungsdesign: raumlabor Berlin
Interaktive Module: Klemens Kühn
Lichtdesign: Victor Kegli
Erklär mir mal Hannover!
Historisches Museum Hannover, 2015 / 16
Konzeption: Jan Willem Huntebrinker
Ausstellungsdesign: Klemens Kühn
Konzeption Interaktive Module: Johanna Worbs
"One should be able to play everywhere easily, loosely and not forced into a playground or a park. The failure of an urban environment can be measured in direct proportion to the number of playgrounds."
Colin Ward "The Child in the City" 1978
Das Erleben von Stadt durch Kinder und Jugendliche hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Kindheit an sich ist mehr und mehr in den Focus der Gesellschaft, der Kommunen und der Eltern getreten. Viele Lebensumstände von Kindern haben auf diesem Weg bedeutende Fortschritte gemacht. Die wohlmeinende Geste nichts mehr dem Zufall zu überlassen, macht es Kindern auch schwer, eigene Wege und Lebensräume unabhängig der Erwachsenenwelt zu finden, sich auszuprobieren und Risiken zu wagen.
Die Ausstellung "Erklär mir mal Hannover!" versucht am Fallbeispiel des Stadtraums Hannover zu untersuchen, wie sich Lebensräume von Kindern und Jugendlichen entwickelt haben und will sie ermutigen, bei dem Besuch eigene Visionen von Stadt einzubringen.
Die Ausstellungsbesucher sollen einerseits durch Recherchen in Stadt- und Architekturgeschichte Quellen und Ursachen der heutigen Strukturen finden. Andererseits können sie in einer Werkstatt spielerisch eine mögliche Zukunft, Alternativen zu herkömmlichen Wohnsituationen bis hin zu neuen Möbeln oder ungewöhnlichen Zimmerformen erfinden.
Wellcome@Hotel Global
Alice - Museum for Children, 2011
Promising Practice Award 2011 (MetLife Foundation and Association of Children's Museums)
Stationen: Alice - Museum für Kinder Berlin 2011, Museum Edwin Scharf Neu-Ulm 2012 , Kindermuseum Frieda&Fred Graz 2014, DASA Arbeitswelt Ausstellung Dortmund 2015-16, Museum Arbeitswelt Steyr 2017
To make the complex issue of globalization for children and teenagers easier to understand , we decided to develop two ideas, to facilitate the reception of this difficult matter.
The first idea is the introduction of eight authentic protagonists who tell their personal stories. The individual fates allow a direct identification and the entry into a game situation. The second idea invite the visitors in an international hotel , by these protagonists, in which we can learn more about their work and life circumstances. The set design "Hotel" has the great advantage that the visitors immediately know how the place works and that a hotel immediately arouses their own associations and experiences. In addition the hotel image in the 20th Century became a famous icon in novels and movies , a symbol of the world , encounters, lostness and anonymity. The interactive Hotel Global consists of the lobby, a wide main hall, hotel rooms and a final room where visitors share their experiences and leave a personal message. The lobby and the hotel corridors are decorated in the style of a classic hotel, as it has been established between the turn of the century until today. Behind the doors the atmosphere is very different. For example a modern container terminal , a aircraft business class , a hotel shop, the studio of a photographer, a desert of the Tuareg Berbers or a dark room with the view on the Earth .
Sag was war die DDR
Alice - Museum für Kinder, 2009
Ein Geschichtsabenteuer für Kinder und Jugendliche
Kuratoren: Claudia Lorenz, Klemens Kühn, Birgit, Brüll
Bisherige Stationen: ALICE - Museum für Kinder Berlin 2009 , Stadtmuseum Erlangen 2010, Historisches Museum Hannover 2012, Stadtmuseum Hofheim 2014
Der Besucher geht beim Eintritt in die Ausstellung zuerst in ein Zeitarchiv, eine Nachbildung einer barocken Wunderkammer. In den umliegenden Schränken sind Objekte und Kuriositäten eines Jahrhundert gesammelt. In hunderten Schubladen sind kleine Portraits von authentischen Personen zu finden. Wer an den Zeit-Schrank von 1949-89 tritt und die richtige Schubladen-Kombination findet, für denjenigen öffnet sich eine Geheimtür in die verschwundene Welt der DDR.
Hinter der Geheimtür liegt die kleine Welt eines verschwundenen Staates - ein Marktplatz mit Zeitungskiosk, Konsum und acht kleinen Lesekabinen. Mit Hilfe von authentischen Tagebüchern von DDR-Kindern wird der Alltag durch den kindlichen Focus wiedererweckt.
"Sag, was war die DDR?" widmet sich dem Leben in einem verschwundenen Land - stellt dabei aber ganz grundsätzliche Fragen. Ist persönliche Freiheit etwas Selbstverständliches? Was bedeutet Rechtstaatlichkeit und Freizügigkeit ganz konkret für mich? Das wird in der Ausstellung aber nicht abstrakt abgehandelt, sondern ist eingebettet in die Lebenswirklichkeit, die Alltagssorgen, Wünsche und Hoffnungen von tagebuchschreibenden Kindern und Jugendlichen in der DDR. Diese Art der Vermittlung regt das eigene Nachfragen an, Vorurteile und pauschale Meinungen werden hinterfragt.
We Are Family!
An interactive exhibition for children, teenagers, and adults
ALICE - Museum for Children Berlin and the Francke Foundations Halle, 2007
Stationen: Alice - Museum für Kinder, Franckesche Stiftungen Halle, Museum Edwin Scharf Neu-Ulm, Zoom Kindermuseum Wien, Deutsches Hygienemuseum Dresden
FAMILY - to most of us that means support and comfort, a place of trust and retreat. Unlike friendships and acquaintances a family is an alliance which usually lasts a lifetime. And yet there is no single notion of family that applies to everyone, nor will there ever be. Life is far too complicated for that; what's more, circumstances and the demands we face change far too quickly.
Which is why it is all the more important that we learn to accept the different forms of family life that exist today. It's an idea that's bound to be familiar to you from the friends you have. Plus it's always a good idea to take a broader view from time to time; after all, notions of what constitutes a family are changing all over the world.Our Exhibition Maze will acquaint you with different family models and the everyday lives of those families. They range from a family with a blind child to an extended family with lots of colourful family members to parents who come from different countries and cultural circles. Find out what constitutes your family and get involved! Family is whatever you make of it - together with your brothers and sisters, parents and grandparents, aunts and uncles, and all the others who are dear to you.
"Tell me something about death"
An interactive exhibition by Alice - Museum for children Berlin, Germany 2002
Kuratoren: Claudia Lorenz, Klemens Kühn
Stationen: Museum für Sepulkrakultur Kassel 2004, Japanisches Palais Dresden 2005, Dreiländermuseum Lörrach 2006, Kulturhauptstadt Luxemburg 2007, Frankesche Stiftungen Halle 2008, Parochialkirche Berlin 2008, Kindermuseum Frida und Fred Graz 2010, Zoom Kindermuseum Wien, Helmsmuseum Hamburg, Archäologisches Museum Hannover, Mondo Mio Dortmund, Kindermuseum München, NAMU Bielefeld, Hofburg Innsbruck
TRAILER ZOOM KINDERMUSEUM WIEN
Outline how can "Death" be presented in an exhibition? How to depict it, without reducing it to a mere physical phenomenon or to an archaeological excavation? Do we disturb the rest and dignity of the dead, while presenting a real sepulchre in our exhibition? How does an exhibition for children talk about living and dying and what are the points of contact for an exchange between the generations. The show "Tell me something about death" (german: "Erzähl mir was vom Tod") - designed as a touring exhibition by Claudia Lorenz and Klemens Kühn - makes it´s way around Europe for already 10 years in 14 citys (more than 200 000 visitors).
Facing death as one of the last taboos in our society is the aim. Not a museum-like exhibition or a chronological and classical presentation with loads of texts - but a presentation which allows touching and being touched. Different "narratives" are used to deal with death - poetic and artistic ones or those which compare cultural phenomena. 12 walkable scenarios invite everyone alive to switch to "the other side" - gently and without awe. You transform into a passenger travelling unknown territory. "Attention - you are leaving the here and now", says the travel agent where all children receive a passport with immigration visa. From there on the kids can explore the rooms and chambers of human fears, dreams and aspirations. The young visitors will see fairy tales, myths and games which helped mankind throughout all times to explain death in daily life.
Other topics are: age, time, immortality and paradise. They can be experienced in a clear and hands-on way: a giant sand glass, referring to
the continuous stream of life - a laboratory where children can mix their special "drink of immortality" - Mexican sugar-skulls presented on a colourful table for presents full of flowers and candles. Here you can notice a different way of dealing with death - this might encourage to notice a different culture of mourning. There are also the "death court" of Osiris, a coffin to be touched, trees of paradise where children can leave their ideas about the "hereafter" on a slip of paper or grandpas slippers which can help reducing fears and initiate a conversation about death altogether. The arrangement of the exhibition reminds of a town with streets and houses. Everyone can wander around at his own pace, all by himself or together with parents and grandparents and visit the different rooms with an intimate feel. A "roadmap" and educational tutors can be consulted to find the way.
"Tell me something about death" confronts directly and very emotionally with death. Very deliberately we seek uncertainties, offer different
stories: Death becomes tangible. Children might be moved to tears and also laugh - instead of many words they can get into action. Interaction between young and old are happening in every room. Young children and adults sit side by side on a white carpet at a grave. Beside the interesting content this is an atmospherical ambiance - under the trees of paradise you can follow all sorts of associations. There is talking about death. And about live? What is important in limited days on earth? Is there a life after life?
Fotos: Felix Landbeck
Das Deckenbild im Schauspielhaus Neubrandenburg
Das Schauspielhaus ist eines der ältesten Gebäude Neubrandenburgs. Der einfache Fachwerkbau wurde 1794 fertig gestellt. Das »Neues Komödienhaus«, wie es erstmals hieß, wurde hundert Jahre als Theater genutzt. Doch die nächsten hundert Jahre fristete es ein eher stilles, zweckentfremdetes Dasein: Bis 1990 diente es als Anstalt für Bewegungskuren, Vulkanisierwerkstatt, Motorradmontagehalle, Gemeindesaal und Schneiderwerkstatt. Im Jahr 1994 erfolgte eine aufwendige Sanierung des Hauses. Das Gebäude wurde wieder zum Theater.
Im Anschluss an der Gesamtüberholung wurde der Bühnenbildner und Maler Klemens Kühn damit beauftragt, ein Deckenbild zu entwerfen und auszuführen. Ausgehend von Studien vergleichbarer Werke aus der Barockzeit untersuchte er insbesondere das sich im Würzburger Schloss befindliche Deckenbild von Giovanni Battista Tiepolo.
In Anlehnung an sein Würzburger Vorbild verzichtete er weitgehend auf architektonische Elemente und konzentrierte sich auf vier figürliche Themengruppen. Die assoziativen, an den vier Seiten des Bildes positionierten Ensembles sind so angelegt, dass sie aus allen Betrachtungswinkeln beeindruckend wirken.
Auf der Ostseite etwa reitet eine wilde Karawane asiatischer Reiter vorbei. Sie erinnern an die Apokalypse von Albrecht Dürer. Gegenüber findet ein imaginärer Büchersturm statt. Teufel und Dämonen zerreißen aufgestapelte Bücher und stürzen sie in die Tiefe. Auf der Südseite ringen die Geschlechter miteinander. Frauen stoßen Männer vom Bildrand; andere sind in Kampf- und Liebesszenen ineinander verknäult. Davon unbeeindruckt schweben auf der Nordseite elf Clowns am Himmel. Die Gruppen sind an den Rändern eines Sturms angeordnet, der sich in der Mitte der Komposition zusammenzieht.
Die Seitenbilder können als Zukunftsvisionen gelesen werden und sind mit vielen Figurenzitaten aus Theater- und Kunstgeschichte bereichert. Endzeitstimmung, Euphorie, schwebende und fallende Menschengruppen sind hier gleichzeitig zu beobachten. Die Gesamtkomposition ist wie ein an die Decke gespiegelter, orientalischer Garten, in dem die vier Seiten der Welt zu beobachten sind.
Das Bild entstand in sieben Monaten 1996/97, eine Zeit, in der vor allem in Ostdeutschland ein Gefühl sowohl des Zusammenbruchs als auch des Aufbruchs herrschte. Der Künstler, damals 33 Jahre alt, entwickelte aus seiner Auseinandersetzung mit historischen Vorbildern zugleich ein Zeitbild.
Dazu verwendete er eine Öl-Kasein Technik, die seit der Renaissance von vielen Malern praktiziert wird. Sie verbindet die Vorteile der Öl- und Tempera-Malerei, darunter Alterungsbeständigkeit, langsame Trocknung und kräftige Farbwirkung. Das Bild entstand auf einer Fläche von 14 x 8 Metern, deren Proportionen dem goldenen Schnitt entsprechen.
Die Rekonstruktionsarbeiten des Deckenbildes
Die malerischen Arbeiten erfolgten in den 90er Jahren auf sehr frisches Holz, aus dem auch stellenweise Harz austrat. Das führte im Laufe der vergangenen 20 Jahren zu Schäden in der Farbstruktur und zu vielen abgeplatzten Bereichen. Beide Schadensarten wurden 2019 restauratorisch behoben.
Mit freundlicher Unterstützung des Theaters und Orchesters Neubrandenburg Neustrelitz und des Rotary Clubs Neubrandenburg